Lorca schildert die schwierige Situation der Frau in der spanischen Männerwelt (Spanien um 1900). Unter dem Druck der traditionellen Tabus hat die Frau keine Chance, zu sich selbst und ihren eigenen Möglichkeiten zu kommen. Aber Garcia Lorca formuliert das nicht als sozialkritisches Thesenstück, sondern als lyrische Ballade. In Kanzonen und Romanzen sprechen die Figuren ihre Gefühle aus, in Metaphern von Blumen und Vogelflug, Wolke, Meer und Wind. Die kostbare Rosenblüte “muta-mutabilis”, die der ganze Stolz des blumenzüchtenden Onkels ist, die morgens erblüht, zur Mittagsstunde hart und glühend ist wie Koralle, aber am Abend schon fahl verbleicht und sich entblättert - dieses Blumenschicksal wird leitmotivisch zitiert als Sinnbild für Rosita, wie sie rasch und sinnlos dahinwelkt in ihrer Scheinexistenz.